7 Μαρ 2020

Über die dumpfe Ablehnung des ‚Fremden‘ als Türöffner zu Friedlosigkeit und Kriegen


Über die dumpfe Ablehnung des ‚Fremden‘ als Türöffner zu Friedlosigkeit und Kriegen

Claus Kittsteinet. Historiker
Bauchgeprägtes Denken macht blind, auch bzgl. der Sicht auf die vom ‚Westen‘ (mit)verursachten Kriege im Nahen Osten. Deren Quittung haben wir täglich vor Augen. Wer Kriege sät und sie mit Waffenexporten befeuert, erntet Flüchtlinge. Flüchtende Menschen suchen Sicherheit, in vergleichsweise niedriger Zahl bei uns, in weit höherer Zahl in ihren Nachbarländern.
Ich bin Flüchtling. Meine Familie hat die dumpfe Ablehnung von „Fremden“ selbst erlebt. Vor Jahrzehnten im eigenen Lande, als nach Süddeutschland Geflüchtete aus dem zerbombten Berlin. Als ‚Evakuierte‘ mit der ‚falschen‘ Religion (ev.) im katholischen Ländle. Anfangs ausgegrenzt von Mitbürgern, vor Kriegsende z.T. NSDAP-Wahlvolk, die das „gesunde Volksempfinden“ für sich beanspruchten.
Die heutige „alternative“ Partei des sog. gesunden Volksempfindens kommt besonders an bei Leuten, die aus der Geschichte nicht lernen wollen, die sich bewusst weigern, z.B. den Zusammenhang von Kriegsursachen und (mitverursachten) Kriegsfolgen wahrzunehmen. Der schlummernd-schlimme Geist von damals mit seinen Feindbildern blüht wieder auf, die neue Ein-Punkt-Partei bietet ihm Heimat und macht wissend ihr großes Geschäft daraus.                   Die Ironie: Das Ganze funktioniert nicht ohne Flüchtlinge, dem Feindbild von heute! Flüchtlinge und Ausländer als tragende Parteisubstanz. Fremdenhass als armseliges Mittel gegen innere Leere und Selbstentfremdung auf Kosten Anderer. Welch schwaches Bild!
Übrigens: Die Unterstellung, Führer- und Wählerschaft der sich als „völkisch“ und nationalistisch selbst propagierenden rechten Partei bestehe weitgehend aus ungebildeten Dummköpfen, greift historisch nicht. Unter den völkischen Mitläufern und Vollziehern im NS-Staat und dessen Lebensraumkrieg war der Anteil von Akademikern unter den Tätern bekanntlich groß, nicht nur in Hitlers SS.
Was sagt uns das für heute? Rein formale Bildungsabschlüsse helfen nicht gegen zwischenmenschliche Abgestumpftheit. Menschliche Bildung ist das bessere Schutzschild gegen derartige menschliche Dummheit, rassistische Impulse und Fremdenhass als Türöffner zu Kriegen im In- und Ausland.
Die schrecklichen Folgen des Fehlens menschlicher Bildung und humanitärer Erziehung für den inneren und äußeren Frieden sind bekannt aus der Geschichte - und Gegenwart!
Land, pass auf!
Claus Kittsteiner, Historiker
NTh
!!!!!!! Bin stolz, dass ich dich kenne. Danke Claus N
Claus Kittsteiner
to me
17 hours ago
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Danke, Nikos! Gemeinsam sind wir stark! Gruß Claus
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Gesendet: Freitag, 06. März 2020 um 16:39 Uhr
Von: "NTh" <criticalopium@gmail.com>
An: "Claus Kittsteiner" <Claus.Kittsteiner@gmx.de>
Betreff: Re: "Über die dumpfe Ablehnung des ‚Fremden‘ als Türöffner zu Friedlosigkeit und Kriegen" C.K.

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